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Bindung statt Dressur

HundehalterInnen – nicht nur erstmalige – haben viele Fragen und sind bei der Suche nach Antworten im Internet schnell überfordert. Stellt man eine Frage in einer FB-Gruppe, bekommt man unzählige (meist höchst fragwürdige) Antworten. Beschließt man, eine Hundeschule aufzusuchen, hat man auch hier die Qual der Wahl. Neben den traditionellen zahlreichen Hundesportvereinen sind mittlerweile auch private Hundeschulen und HundetrainerInnen wie Schwammerln aus dem Boden geschossen. Die meisten rühmen sich damit, „positiv zu arbeiten“, was für den Laien erstmal gut klingt. Mit Sicherheit lässt sich sagen, Quantität bedeutet nicht Qualität, und die unter Druck stehende Hundehalterin muss sich oft schnell entscheiden, da die Not groß ist und man unbedingt Hilfe braucht. Doch wir alle wissen, Entscheidungen, die man in Stresssituationen fällt, sind nicht immer die besten und geglaubt wird, was halbwegs plausibel klingt, denn ein Experte/eine Expertin wird es ja wohl wissen! In solchen Momenten vertrauen wir leider viel zu selten unserem Bauchgefühl und dann gerät man an HundetrainerInnen, die bestimmte Verhaltensweisen des Hundes – aus menschlicher Sicht sind sie problematisch, aus Hundesicht ganz normal – durch Training und „Dressur“ abstellen möchten. Nur funktioniert das so nicht – zum Glück! Hunde sind komplexe Lebewesen, die man nicht einfach durch „Dressur/Training“ gefügig machen kann. Ja, sicher, kleine Erfolge kann man mit Training schon erzielen und für alles andere findet man dann Ausreden, warum es halt nicht klappt und der Hund noch immer dieses problematische Verhalten zeigt. Viel wird dann auf die Rasse geschoben, und wenn es nicht die Rasse ist, dann sind es die Gene.

Besser wäre es, man würde sich als HundehalterIn mit dem Wesen des Hundes und seinen Bedürfnissen auseinandersetzen. Hunde sind soziale Tiere, die ganz unterschiedliche Fähigkeiten haben, teilweise rassetypisch angezüchtet, doch sehr oft sind auch Hunde einer Rasse total unterschiedlich. Ich hatte in meinem Leben bereits 6 Boxer und jeder war anders, hatte andere Fähigkeiten, Vorlieben, Interessen, etc.

Meiner Meinung nach geht es beim Zusammenleben mit unseren Hunden darum, sich Zeit zu nehmen, seinen besten Freund ganz genau kennen zu lernen, ihn mit all seinen Fähigkeiten zu respektieren, auch wenn diese für uns manchmal im Alltag problematisch erscheinen. Denn wenn wir das nicht machen und gegen die Natur des Hundes ankämpfen und diesen nur versuchen mittels Klicker, Marker und Konditionierung zu dressieren, dann führt das beim Hund zu Frust, Stress und möglicherweise aggressiven Verhaltensweisen.


Daher ist mein Motto: Entdecke deinen Hund! Lass dir Zeit, versuch ihn zu verstehen und finde Lösungen, mit denen ihr beide gut leben könnt.




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